Die Updatebetreuung der 6er Adobe Acrobat Professional-Version ist schon seit einigen Jahren eingestellt worden.
[line]
Die Katze beißt sich in den Schwanz:
Kein Job ohne gutes, aktuelles Fachwissen und ohne aktuelle Hard- wie Softwareaustattung.
Man kommt sich vor wie beim "Hauptmann von Köpenick" von Carl Zuckmayer:
Keine Arbeit ohne Wohnungsgenehmigung, keine Wohnungsgenehmigung ohne gültigen Pass oder ohne Aufenthaltsgenehmigung uind die wieder nicht ohne existierende, renommierte Arbeitsstelle. So der Kerngedanke im Hauptmann von Köpenick.
Ich bin aber ein jobsuchender, schwerbehinderter Langzeitarbeitsloser aus Sachsen, für den die Anschaffung der 9er Version ein nicht erfüllbarer Luxus ist.
53 Jahre, schwerbehindert und langzeitarbeitslos sind Hürden, die ein potentieller AG nicht überwinden will, auch wenn ich über mehrere Fachschulabschlüsse als Arbeitswissenschaftler, als Betriebswirt und bei mediadesign Dresden GmbH zertifizierter Projektingenieur für Multimedia mit langjähriger Berufserfahrung verfüge. Mir traut keiner mehr Leistungsfähigkeit und -willen zu. Als Langzeitarbeitsloser ist man abgewertet zum menschlichem Sondermüll.
Und so leicht ist es heute nicht mehr an Umschulungen und Fortbildungen heranzukommen, nachdem der Bundestag jüngst das Gesetz zur Neuausrüstung des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums mit Wirkung zum 01.01.2009 auf Befehl der AG-Verbände und der CDU/CSU/FDP verabschiedet hat.
Die Kürzung der AG-Anteile zur Arbeitslosenversicherung ist für die Unternehmer vorteilhaft, aber bedeutet sofort mehrere Leistungskürzungen bei jobsuchenden Arbeitslosen.
Arbeitsagenturen, ARGEn und Optionskommunen erpressen täglich Arbeitslose mit einer Fülle sinnloser Eigenaktivitäten nach dem Prinzip der Tonnenideologie, aber streichen ihnen zugleich die finanzielle Ausstattung zur Realisierung dieser Auflagen.
In Eingliederungsvereinbarungen werden mindestens 52 Eigenbewerbungen pro Jahr und Person erwartet und dafür gab es bisher pro bewerbender Arbeitsloser 260 Euro im Jahr mit einem Pauschalsatz von 5 Euro/Bewerbung. Mitsamt gestrichener Mobilitätsbeihilfen und Reisekostenerstattungen zu Vorstellungsgesprächen sind auch die 260 Euro durch dieses neue Gesetz über den Jordan gegangen. Die Forderung nach den 52 Eigenbemühungen wird aber trotzdem erwartet bzw. in vielen Fällen amtlich rigoros auf 200 pro Jahr hochgeschraubt. Ansonsten hat man immer die Sperrzeitbescheide im Genick. Nur solche biblisch gleichen Wunder können Arbeitslose ohne Finanzbasis nicht vollbringen und jeder Geschäftsführer und Personaler wird sich über Sinnlosbewerbungen "freuen", wenn er damit zugeschüttet wird, nur weil einige karrieregeilen Politiker, Ministerial- und Verwaltungsbeamte ihre Existenzberechtigung mit dem Hartzpaket auf Kosten der Arbeitslosen nachweisen wollen.
Die Finanz- und Bankenkrise schwemmt zusätzlich eine ganze Menge entlassener Fachleute in die Arbeitslosigkeit, die über bessere Wiedereinstellungschancen verfügen.
Wie sieht heute die Finanzierung und Förderung der Arbeitslosen aus:
Jeder Sachbearbeiter und Verwaltungsbeamte in den Arbeitsagenturen, ARGEn und Optionskommunen erhält ein frei verfügbares, aber limitiertes, nicht zweckgebundenes Finanzbudget für alle ihm zugewiesenen, zu betreuenden Arbeitslosen. Da zählt nur das Prinzip:
Wer zuerst kommt, malt zuerst und die große Masse der Arbeitslosen, die nach Überschreiten des Budgets kommen, guckt in die Röhre. So sieht die Menschenwürde der Arbeitslosen in der Praxis unten an der Basis aus. Es kommt nur repressives Fordern ohne jegliches Fördern an.
Da kann man sich Fortbildung sonst wohin schieben. Es zählen nur die Rettungsschirme an die Gangster in den Banken, die mit Kundengeldern verlustreiche Großspekulationen durchführten und sich vor der Strafe der Gerichte freikaufen können, auch weil sie über gute "Netzwerk-"Kontakte zur selbsternannten Leistungselite verfügen.
Wie diese Leistungselite über das Fußvolk, die Mitarbeiter und Arbeitslosen an der Basis denkt, darüber gibt ein bezeichnender Presseartikel aus Spiegel-Online Auskunft:
[font=Arial][fontsize=2]
http://www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/karriere/:Eliteforscher-Hartmann-Zum-Manager/600040.html - Stern vom 21.10.2007: Eliteforscher Hartmann - "Zum Manager wird man geboren", Das Zitat ist nachlesbar auf S. 2 des genannten Artikels:[/fontsize][/font]
[font=Arial][fontsize=2]Zitat Hartmann: "... Als 'Auslese der Besten'.[/fontsize][/font]
[font=Arial][fontsize=2]Das ist eine Definition, die nichts mit unserer Wirklichkeit zu tun hat. Ich habe gerade in einer Studie Frankreich, Großbritannien - also Länder mit Elite-Einrichtungen - untersucht, habe mir auch die USA angeschaut: Es gibt definitiv keinen Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg eines Landes und seinen elitären Bildungseinrichtungen. Was es allerdings eindeutig gibt: Je exklusiver und teurer die Elite- Einrichtungen sind, desto größer sind die sozialen Unterschiede, desto aggressiver sind auch die Lebensbedingungen, desto rauer der Alltag. In Großbritannien und in den USA ist jeder Fünfte arm - in Skandinavien jeder Zehnte. Die Wahrscheinlichkeit, in Großbritannien oder in den USA überfallen, ausgeraubt oder ermordet zu werden, ist um ein Vielfaches höher als in den skandinavischen Ländern. Wir sind eindeutig auf dem Weg zum rauen, zum amerikanischen Modell. ...
... In den Siebzigern des vorigen Jahrhunderts studierte ich als Stipendiat in den USA am Amherst College, dort trafen sich die Kinder der Geld-, Finanz- und Adelsaristokratie. Ein paar Kilometer von unserem Campus entfernt war die staatliche Universität von Massachusetts.
Für die Amherstianer hieß sie nur "the zoo", die Affen dort. Also: Die Begüterten schauen voll elitärer Verachtung nach unten, man weiß, was man hat, weiß, wer man ist. Ja, wir gehen in dieselbe Richtung. Und in vielleicht 20 Jahren - wenn die Bevölkerung sich nicht wehrt - werden wir Elite-Universitäten und Elite-Schulen haben. Es werden daraus dann enge, lebenslange Netzwerke entstehen, die Elite wird dann noch homogener als bisher, sie wird sich noch besser abschotten, sie wird ihre Interessen noch besser durchsetzen können. Es wird dann, von Kindesbeinen an, soziale Trennungen, zwei Welten geben. Der Trend ist eindeutig: hin zu mehr Ungerechtigkeit. ..." [/fontsize][/font]
[font=Arial][fontsize=2]Zitat Ende[/fontsize][/font]
Mitarbeitern, Arbeitslosen und dem Volk insgesamt stehen keinerlei Rechte zu, da wir als "Affen im Zoo" betrachtet werden, eben als menschlicher Abschaum. Wenn diese Denkweise, diese deutsche Leitkultur der High Society neoliberal gehätschelt und gepflegt wird, da braucht man sich über zunehmende soziale Aggressivität und Gewalt beim Volk nicht zu wundern.
Unternehmer haben leider ihren Anstand, ihre guten Sitten am Gaderobenhaken weggehängt und frönen der unternehmerischen Geiz-ist-geil-Mentalität, haben vergessen, daß gutes leistungsfähiges und -bereites Personal, das hochwertige Qualitätsarbeit abzuliefern hat, auch dementsprechend gefördert, gefordert und nicht nur mit hohlen Worten, sondern mit leistungegsgerechten Arbeitsverdiensten anerkannt werden muß. Ansonsten braucht man sich über "Dienst nach Vorschrift" oder praktuierte Schlechtleistung nicht zu wundern.
Bitte entschuldige, wenn ich diesen gesellschaftspolitischen Exkurs machte. Aber wenn ich diese soziale Aussichtlosigkeit bei Millionen von Menschen mit vorhandenem, nicht genutztem, weggeworfenem Leistungspotential mit permanenter Existenzgefährdung vor Augen habe, dann platzt einem schnell mal der Kragen und ich werde selbst als Betroffener sehr dünnhäutig.
Nur an diese Sozial- und gesellschaftspolitische Eigenverantwortung nach Artikel 14 GG will kein Unternehmer erinnert werden.
Berufliche Probleme sind immer zugleich soziale Probleme und Konflikte und so was kann man auch über eine Forennetiquette nicht aussperren, solange es im sachlich vorgetragenem Rahmen bleibt.
Es kommt ja immer auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen AG und AN an und da sollte man gemeinsam nach praktikablen Lösungen suchen, um soviel beruflich fähigen Arbeitslosen wie möglich einen Wiedereinstieg ins Arbeits- und Berufsleben mit existenzsichernder Lebensführung zu bieten. Für qualitativ hochwertige Arbeit sind Almosen fehl am Platz.